3-tägige Pässetour mit dem RV Brittnau

5. – 7. August 2011
„Über die Könige der Alpen“ war das Motto der diesjährigen Pässetour des RV Brittnau. Nachdem ich am Bike-Weekend in Grindelwald Anfangs Juli einen Einbruch hatte, war ich gespannt, wie ich diese 3 Tage „verdauen“ werde.

Am Freitagmorgen hiess es sehr früh aufstehen, denn um 6:00 Uhr war Abfahrt in Brittnau. 2 Begleitbusse chauffierten uns nach Davos, und wir konnten noch etwas „dösen“ und uns verpflegen.

Um 9:00 Uhr erreichten wir Davos und damit begann unser 3-tägiges Abenteuer. Zum Frühstück war der Flüelapass auf dem Menüplan. Ich hatte sehr schnell meinen Tritt gefunden und konnte locker in einer Gruppe mitfahren. Ich fühlte mich sehr gut, und da konnte mir auch das „kalte Wetter und der Wind“ auf der PasshöheFlüela Passhöhe den Spass nicht verderben. Dieses Wetter war ich mir ja bereits von meinen Sommerferien gewöhnt – somit waren die verregneten Ferien doch für etwas gut!  Auf dem Weg nach Zernez, wo der „Pass dal Fuorn“ auf uns wartete, setzte leider Regen ein, welcher uns auch im Aufstieg treu begleitete. Nachdem ich nun „nasse Füsse“ hatte, wurde das Wetter, je mehr ich mich dem Kulminationspunkt näherte, besser. Auf den letzten Kilometer des Aufstieges zum „Pass dal Fuorn“ waren die Strassen wieder trocken. In Santa Maria, am Fusse des Umbrail, stärkten wir uns bei einem Teller Pasta. Nachdem ich mich aufgewärmt hatte und die Kleider wieder trocken waren, ging die Tour weiter mit dem Umbrail. Umbrail PasshöheDieser Aufstieg hatte es in sich: konstant steil, zwischenzeitlich Naturstrassen und am Ende lange Kehren die nicht enden wollten. Ich erreichte aber doch in einer guten Verfassung die Passhöhe. Danach ging’s noch hinunter nach Bormio, dem ersten Übernachtungsort.

Der zweite Tag kann man als „verkürzte Giro Etappe“ bezeichnen. In Bormio begann es sofort mit dem 23 km langen Aufstieg zum Gavia Pass auf 2652 m.ü.M.. Da hiess es schön einteilen und ja nicht zu viel aufs Mal. Zum Glück begann er mit einem sanften Aufstieg, bevor dann die steilen Rampen folgten. Dieser Strassenabschnitt wurde übrigens beim Giro d’Italia schon des Öfteren befahren - das letzte Mal im Jahre 2010. Ich erreichte den Pass in der vorderen Hälfte der Gruppe, und hatte deshalb Zeit, mich wieder etwas zu erholen. Für die Abfahrt packte ich mich warm ein, sogar die Mütze kam zum Einsatz. Die Abfahrt war gar leider kein Genuss, sehr steile Rampen, bis 16 %, schmale Strassen, enge Kurven und viel Gegenverkehr. Ich war froh, als ich heil unten angekommen war. In der Anfahrt zum zweiten Pass des Tages, stärkten wir uns bei einem feinen Essen. Der nächste „Hügel“ der an der Reihe war, heisst Passo della Foppa (Mortirolo). Gemäss Vorinformationen wussten wir, dass 12 km mit sehr steilen Rampen auf uns warten. Bereits der erste Abschnitt hatte 13 Steigungs-%!
Nun wusste ich was geschlagen hatte. Zum Glück folgte ein etwas „flacheres“ Stück, bei dem ich mich etwas erholen und geistig für den happigsten Teil vorbereiten konnte: Die letzten 9, nicht enden wollenden Kehren und konstante ca. 14% Steigung. Passo della FoppaTrotz der Anstrengung durfte das Obligate Foto mit der Pass-Tafel nicht fehlen.

Auch diese Abfahrt war wieder kein Genuss. Ich weiss nicht, wie die Profis am „Giro d’Italia“ solche Abfahrten in so hohem Tempo fahren können, aber das muss ich ja auch nicht verstehen. Ein kurzes Flachstück und dann folgte das Dessert, der Aufstieg nach Le Prese, dem  zweiten Übernachtungsort. Zu Beginn hatte ich einen runden, lockeren Tritt, doch dann holte mich eine kleine Schwäche ein und ich musste „in den Lenker beissen“. Müde aber zufrieden über das Geleistete erreichte ich aber doch das Ziel und gönnte mir ein wohlverdientes Bier….   

In der Nacht auf Sonntag erreichte uns nun der gemeldete Regen. Am Morgen war er zwar nicht mehr so stark, aber für mich war jedoch schnell klar, dass ich den heutigen Tag im warmen und trockenen Begleitbus verbringen werde. Ich war nicht der Einzige der von Beginn an Verladen hatte. Die „echt harten Kerle“ stiegen trotz miserablem Wetter nochmals auf Ihre Räder. In Pontresina gaben dann auch noch die letzten auf und so wurden Gepäck und Räder in die Busse verladen und man begab sich auf die Rückreise.

Die Pässetour 2011 war ein grossartiges Erlebnis und ich konnte eine ganz neue Gegend kennen lernen. Ich bedanke mich recht herzlich bei Max Keller und Köbi Baumann für die super Organisation und die interessanten Touren, Merci.

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